Trauer um Karl Puschmann

Der langjährige Riedenburger BRK-Bereitschaftsleiter und ehemalige Stadtrat Karl Puschmann ist gestorben.

Von vielen Volksfesten und Wallfahrten und erst recht vom Riedenburger BRK-Kleiderladl nicht wegzudenken ist einer, der nun im Alter von 59 Jahren gegangen ist: Karl Puschmann. In der Nacht zum Montag erlag der Rieder seiner schweren Krankheit, die ihn in den vergangenen Monaten dazu gezwungen hatte, sich immer mehr aus dem gesellschaftlichen Leben zurückzuziehen, von dem er Zeit seines Lebens so gerne ein Teil war. Die Trauer in der Großgemeinde um den langjährigen BRK-Bereitschaftsleiter ist riesig.

Wer etwas verändern will, wer unzufrieden ist, der muss sich einbringen: Dieser Devise hatte sich Karl Puschmann verschrieben und sie führte zu seinem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement. Ins Rote Kreuz steckte er dabei sein ganzes Herzblut. 1980 wurde er Mitglied im Kreisverband Kelheim, von 1986 bis vor ein paar Monaten wirkte er als Leiter der Riedenburger BRK-Bereitschaft. Deren Aushängeschild, das Kleiderladl, hatte er einst gemeinsam mit Friedel Hanke 2007 aus der Taufe gehoben. „Es war sein Baby“, sagt sie. Und es war der Knotenpunkt für die Ukrainehilfe des Kreis-BRK, denn dort wurde die Kleidung gesammelt, die regelmäßig per Hilfstransport nach Staryj Sambir gebracht wurde. Am Steuer des 40-Tonnen-Lasters saß Karl Puschmann dabei viele Male, er sah die Not der Menschen in der 1100 Kilometer entfernten Stadt. Eine Erfahrung, die ihn nachhaltig prägte, wie er einmal im Gespräch mit unserer Zeitung sagte.

Was er in einem von vielen Gesprächen auch verriet: Dass das BRK einmal so breiten Raum in seinem Leben einnehmen würde, hätte er als junger Mann nicht gedacht. Nach seiner Lehre zum Zimmerer stand er vor der Entscheidung: Bundeswehr oder Zivildienst. Er wählte Letzteres. Am 1. September 1988 fing er im Rettungsdienst als Rettungssanitäterassistent an, absolvierte diverse Weiterbildungen, arbeitete hauptamtlich beim Kreisverband, zeitweise als Kreisbereitschaftsleiter, gab Erste-Hilfe-Kurse, organisierte Blutspendedienste, plante und absolvierte Sanitätsdienste.

Sein ehrenamtliches Engagement war damit noch lange nicht erschöpft. Die Kommunalpolitik war ein Thema, das Karl Puschmann ebenso am Herzen lag. Im Alter von 28 Jahren kandidierte er zum ersten Mal für den Stadtrat, fungierte ab 2014 als Ortssprecher für Schaitdorf und rückte im Mai 2019 für den ausgeschiedenen Helmut Simon in die Reihen der Stadträte und in die CWG-Fraktion nach. Wichtig war ihm hier das Wohl der gesamten Großgemeinde. „Man darf auch mal hitzig diskutieren. Wichtig ist aber, dass man einen gemeinsamen Konsens findet. Schön finde ich, dass man danach trotzdem zusammen auf ein Bier gehen kann“, sagte er nach seinem Eintritt ins Gremium. Im März dieses Jahres musste Karl Puschmann aus gesundheitlichen Gründen sein Amt jedoch niederlegen.

Aufgrund seines kommunalpolitischen Sachverstands sei Puschmann für die CWG wichtig gewesen, erklärte Bürgermeister Thomas Zehetbauer (CWG) am Montag gegenüber unserer Zeitung. Er habe am Montagfrüh vom Tod seines früheren Fraktionskollegen erfahren: „Ich bin zutiefst getroffen, er war ein so ruhiger und angenehmer Mensch, immer auf das Wesentliche fokussiert. Karl Puschmann wird uns sehr fehlen.“

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